Bezirksamt Hamburg-Nord

2027 will das Bezirksamt Hamburg-Nord von der Kümmellstraße in die City-Nord ziehen. Die Eppendorfer Ge­­bäude seien sanie­rungs­bedürftig, die Raum­strukturen ent­sprä­chen nicht mehr den An­for­de­run­gen der Zeit, die Kapa­zi­täten seien aus­­­ge­schöpft. Daneben ist der we­sent­liche Grund für die Um­zugs­pläne der aus­­laufen­de Miet­ver­trag: Bereits 2006  verkaufte die Stadt das Gebäude und mietete es in den folgenden 20 Jahren zurück. Kurzf­ristig brachte das Geld in die Kassen. Aber was passiert, wenn der Mietvertrag ausläuft?

Das vom Baudirektor Paul Seitz entworfenen Bezirksamt war in den 1950er Jahren der erste große Neubau eines bezirklichen Rathauses und steht als herausragendes Beispiel für die Nachkriegs­mo­derne unter Denkmalschutz. Der Bezirk Hamburg-Nord hat zu­ge­sagt, sich gemeinsam mit dem Denk­­mal­schutzamt und der Eigentümergesellschaft, der Baufirma Richard Ditting, dafür einzusetzen, dass nach dem Auszug instandgesetzt, also nicht abgerissen wird. Die Umwandlung der Büros in Wohnraum wird zur Zeit geplant. Wird der Denkmalschutz dabei berücksichtigt? Gibt es die ortsübliche Entwicklung, spricht Gentri­fizierung, oder bietet sich die hier Chance, bezahlbaren Wohnraum zum Beispiel für Studierende, Pflegekräfte und Senior:innen zu schaffen? Die Geschichtswerkstatt wird die Entwicklung kritisch begleiten.

Schon 2013 existierten Planungen für ein neues Quartier zwischen Lenhartz-, Kümmell- und Robert-Koch-Straße. Nach massivem Protest von Anwohnern und Eltern und der Einsetzung eines Beirates entschied sich der Bezirk für den Verbleib des Gebäudes und für einen Erweiterungsbau der ebenfalls denkmalgeschützten Grundschule. Nachzulesen in der Broschüre „Ist dies ein Denkmal, oder kann es weg“ erhältlich in der Geschichtswerkstatt und der Kunstklinik Eppendorf oder hier als pdf:

 

Ist dies ein Denkmal

Ergänzung Broschüre