Im Februar 2019 ist das Stadtteilarchiv Eppendorf in das ehemalige Krankenhaus Bethanien gezogen, in das Zentrum martini44 . Hinter der historischen Fassade entstand ein sozial-kulturelles Zentrum:
Kultur, Bildung, Beratung, Begegnung, Betreuung und Pflege – alles unter einem Dach. Außerdem gibt es im Gebäude und auf dem Grundstück insgesamt 82 öffentlich geförderte Mietwohnungen. Bauherr ist die Wohnungsbaugenossenschaft Bauverein der Elbgemeinden (BVE).
Vor diesem Hintergrund haben sich die Vorstände der KUNSTKLINIK (damals noch Kulturhaus Eppendorf), Stadtteilarchiv Eppendorf und martini.erleben Gedanken gemacht über ein neues Kooperationsmodell. Die leitenden Fragen lauteten: Wie können wir praktikable und einfache Strukturen schaffen? Wie können wir Verwaltungsaufgaben reduzieren, um mehr Zeit für die inhaltlichen Dinge zu haben? Wie können wir mittelfristig den Staffelstab weitergeben? Einige Mitarbeiter*innen gehen in den nächsten Jahren in Rente und die Vorstandsmitglieder sind auch nicht mehr die Jüngsten. Die Zusammenarbeit der drei Vereine ist schon seit Jahren eng – inhaltlich, personell und organisatorisch. Es gibt inhaltliche Unterschiede der Vereinsprofile, aber auch Überlappungen. Einige Veranstaltungen und Formate werden in Kooperation durchgeführt – z.B. die Woche des Gedenkens (Stadtteilarchiv und KUNSTKLINIK), oder Singen für Jung und Alt (martini.erleben und KUNSTKLINIK).
Als Ergebnis dieses Prozesses haben die Vorstände ihren Mitgliedern einen Zusammenschluss vorgeschlagen im Rahmen einer „Verschmelzung“. Das bedeutet, dass der Verein Stadtteilarchiv Eppendorf und der Verein martini.erleben aufgenommen werden in den Verein Kulturhaus Eppendorf/KUNSTKLINIK.
Der „Gesamt-Verein“ hat dafür die Satzung erweitert und gliedert sich jetzt in drei Bereiche (Kultur, Geschichte, Gemeinwesenarbeit). Er wurde umbenannt in Eppendorfer Soziokultur e.V..
Die Angebote der drei Vereine werden dabei als eigene Marken weitergeführt wie bisher. Uns erscheint dieses Modell gut geeignet, um mehrere Vorteile zu erzielen. Wir können Synergien erzeugen durch gemeinsame Verwaltung aller Arbeitsbereiche. Die Vereinsebene wird einfacher, d.h. es muss nicht alles dreimal gemacht werden (Buchführung, Vorstandsarbeit, Kassenprüfung, Mitglieder, Berichte, Protokolle u.a.).
Das Fundraising wird durch die größere Einheit leichter. Wir haben im Vorfeld mit den Zuwendungsgebern (Bezirksamt Hamburg-Nord und Kulturbehörde Hamburg) gesprochen, um zu erfahren, ob etwas gegen eine neue Trägerstruktur spricht. Dies ist nicht der Fall. Die Zuwendungen werden weiter laufen, müssen jedoch getrennt verbucht und abgerechnet werden.
Das Stadtteilarchiv Eppendorf hat sich im Rahmen dieser Veränderungen, bzw. des Umzuges umbenannt in „Geschichtswerkstatt Eppendorf“. Ansonsten bleibt die bewährte Arbeit unverändert und wir hoffen, dass Sie uns auch weiterhin treu bleiben.
Die Mitgliederversammlungen der drei Vereine haben der Verschmelzung zugestimmt.
Sie wollen Mitglied werden?
Als Mitglied in unserem Trägerverein Eppendorfer Soziokultur e.V. bezahlen Sie einen Mindestbeitrag von 25,– Euro im Jahr und werden regelmäßig über unsere Veranstaltungen informiert. Hier geht es zum Beitrittsformular und weiteren Informationen auf der Seite der KUNSTKLINIK.
Die Anfänge
Das Stadtteilarchiv Eppendorf (heute Geschichtswerkstatt Eppendorf) wurde 1987 von einer Geschichtsgruppe des Kulturhauses Eppendorf gegründet. Unser erstes Projekt in diesem Jahr war eine Veranstaltungswoche zum 40. Todestag des Schriftstellers Wolfgang Borchert.
Eine große Ausstellung zum 850jährigen Bestehen des Dorfes Eppendorf führte zu intensiven Kontakten im Stadtteil, die wir mit der Folgeaustellung „Jüdische Spuren in Eppendorf“ ausbauen konnten.
Unsere Sammlung
Ein Bestandteil unserer Arbeit ist der Aufbau eines Archivs zu Geschichte und Alltag in Eppendorf. Wir sammeln historische und aktuelle Fotos, Urkunden aller Art, Land- und Straßenkarten, alte Kinokarten, Essensmarken, aber auch Erinnerungen, Geschichten und Erzählungen, die wir in Gesprächen und Interviews festhalten. Unsere Bücher-, Text- und Fotosammlungen stehen Schulklassen und jedem Interessierten zur Verfügung.
Begegnungen
Weitere Schwerpunkte unserer Arbeit sind die Betreuung eines denkmalgeschützten Röhrenbunkers aus dem 2. Weltkrieg, Forschungen zum Thema „Stolpersteine“ und regelmäßig stattfindende Stadtteilrundgänge zu folgenden Themen:
- Auf den Spuren von Wolfgang Borchert
- Wohnstifte in Eppendorf
- Geschichte der Hoheluftchaussee
- Geschichte der Eppendorfer Landstraße
- Der Garten der Familie de l’Aigle
- Spuren jüdischen Lebens im Stadtteil